Mehr Horst wagen?

Interessanter Artikel in der FAZ über Horst Hrubesch und seine Ansichten wie eine Fußballmannschaft zu führen sei. Er ist seinem Naturell gemäß nicht auf Krawall gebürstet, aber seine Meinung (und Art) unterscheiden sich doch gravierend von jener der windschnittigeren Herrn Löw, Flick und Bierhoff. In dem Artikel wird – zurecht – gefragt, warum ein so erfolgreicher Trainer eigentlich nur die U18 des DFB trainieren darf. Für mich ist Hrubesch die norddeutsche Variante von Vicente del Bosque. So rein wesensmäßig. Es dem großen Spanier im Erfolg gleich zu tun, war ihm bisher verwehrt. Zumindest im Profibereich. Aber wer weiß? Del Bosque galt in Spanien auch schon als Auslaufmodell; 2003 wurde er wegen, na ja, fehlender Weltgewandheit, bei Real Madrid entlassen. Der Ausgang ist bekannt.

Ein Kommentar

  1. Vor wenigen Jahren war der gute Horst mal zu einer Europapokal-Auslosung eingeladen und benötigte dabei fürs Englische einen Übersetzer. Das wirkte zwar unglaublich ungelenk, hat aber auch meines Erachtens nichts damit zu tun, wie effektiv jemand in einer Sportart als Trainer wirken kann.

    Was ihn neben seinen Erfolgen als Trainer noch qualifiziert: Nach dem Aus bei der EM 2000, als er Ribbeck als Co-Trainer assistierte, saß er im Kabinengraben und weinte. Das hat man von anderen Trainern selten bis nie gesehen und ich hab’s nicht vergessen, bzw. ihn damals schon in mein Herz geschlossen.

    Aber wem erzähl ich das hier, wahrscheinlich weißt Du das alles selbst.

    Würde Dir zustimmen, dass es an seiner Art nicht scheitern sollte, ihm mehr Verantwortung zu geben. Authentizität erhält man eben nicht in Werbespots.

    Und je länger ich drüber nachdenke, desto verstörender finde ich im Nachhinein Löws wirren Auftritt im Sportstudio letztens.

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