1976. Welch ein Jahr! Mao starb, das Politbüro der SED feuerte Wolf Biermann und in einem kalifornischen Kaff namens Los Altos gründeten drei Nerds eine Garagenfirma mit dem kapriziösen Namen Apple. Sollte alles noch seine Bedeutung haben. Vorerst eher weniger. Mein Soundtrack des Jahres: „Bohemian Rhapsody“. Immer wenn Freddie Mercury sang, war ich von mir selbst ergriffen: I’m just a poor boy and nobody loves me. Mit anderen Worten: Ich pubertierte, dass es nur so krachte. An einem Abend Ende Juni verwies mich Vater – meiner notorischen Streitsucht wegen – der heimischen Stube. Was mir gleichgültig gewesen wäre, wenn nicht gerade auf dem einzigen Fernseher die 2. Halbzeit des EM-Halbfinals zwischen Deutschland und Jugoslawien begonnen hätte. Und nein, Livestreams waren vorerst keine Alternative. So verpasste ich Dieter Müllers sensationellen Hattrick, der den nicht mehr für möglich gehaltenen Finaleinzug bedeutete. Jedoch auf tragische Weise sinnlos blieb, weil sich Ulrich Hoeneß im Finale gegen die Tschechoslowakei den Fehlschuss des Jahrhunderts leistete. Zumindest was den deutschen Fußball anbelangt. Apropos Jahrhundert. 1976 war – laut Wikipedia – einer von dreizehn (sic!) Jahrhundertsommern dieses Säkulums.
Nun waren Große Ferien. Die Olympischen Spiele in Montreal dominierten Bildschirme und Schlagzeilen beiderseits des Eisernen Vorhangs. Meine Eltern waren sicher nicht böse, ihren nervenden Mini-Che-Guevara für einige Wochen los zu sein. Den größten Teil der Ferien verbrachte ich bei Großmutter. Die schlau genug war, mich mit Hingabe zu verwöhnen, ansonsten aber in Ruhe zu lassen. Ausschlafen, ins Schwimmbad gehen, bis in die Morgenstunden Olympia gucken. Jugend, unbeschwert, Ausgabe Ost.
Der letzte Wettkampftag der Spiele begann mit einem der spektakulärsten Erfolge der DDR-Sportgeschichte. Ein Typ mit dem kuriosen Namen Waldemar Cierpinski lief – zur Überraschung aller – als Führender auf die Tartanbahn des Olympiastadions und gewann souverän den Marathonlauf. Der Höhepunkt des Tages – jedenfalls für mich – stand erst um 21.30 Uhr Montrealer Zeit an: das Finale des Fußballturniers. DDR gegen Polen. Also saß ich halb vier Uhr nachts erneut vor Omas Fernsehgerät. Ein Schwarzweiß-Röhrenmonster, Typ Stella, zusammengelötet im VEB Fernsehgeräte Staßfurt. In der Nachbarschaft war alles dunkel. Ich fühlte mich elitär.
Bei olympischen Fußballturnieren durften nur Amateure antreten. Deshalb galten – und gelten – diese Spiele nicht als offizielle Länderspiele der FIFA, sondern als Vergleiche von Olympiamannschaften. Der DFB ignoriert diese Sichtweise bis heute, indem er manche Spiele der DDR-Olympiamannschaft als Länderspiele wertet. Dem kann eine gewisse Berechtigung kaum abgesprochen werden. Zwar traten alle Teams der westlichen Länder ohne Profis und mithin ohne ihre besten Spieler an. Die Länder des Ostblocks durften jedoch ihre Elite-Mannschaften aufbieten[i], weil deren Spieler nominell als Amateure galten. Eine abenteuerliche Sichtweise. Leistungssportler im Osten waren Vollprofis und wurden vom Staat bezahlt. Allerdings wurde dies stets dementiert und bis ins geringste Detail raffiniert camoufliert. Fußballer in der DDR erhielten Scheinverträge von Betrieben oder staatlichen Institutionen, in die sie nur einen Fuß setzten, wenn sie ihre Gehaltsschecks abholten oder mit den „Kollegen“ einen saufen gingen. Im Resultat führte diese Regelung des IOC dazu, dass die westlichen Länder bei olympischen Fußballturnieren chancenlos blieben. Bei allen Sommerspielen zwischen 1952 und 1988, an denen sie teilnahmen, errangen Mannschaften aus dem Ostblock den Titel. Wenn man so will, handelte es sich um eine Mini-WM des Warschauer Pakts. FIFA und UEFA betrieben diese Entwertung des Olympiaturniers engagiert im Hintergrund. Sie wollten den Glanz ihrer Premiumprodukte – WM und EM – bewahren. Das ist noch heute so.
Wenn im öffentlichen Bewusstsein von diesem Turnier etwas haften blieb, dann dieses Endspiel. Oder vielmehr der Umstand, dass die DDR es gewann. Gegen die gleichen Polen, die zwei Jahre zuvor im Halbfinale der WM (ich nenne es hier mal so, obwohl es nur das entscheidende Gruppenspiel war) den späteren Weltmeister Deutschland an den Rand einer Niederlage brachten und WM-Dritter wurden. Die beste polnische Mannschaft aller Zeiten, Olympiasieger 1972, der Titelverteidiger. Sie traten mit ihrer stärksten Mannschaft an, nur ihr brillanter Libero Jerzy Gorgon verletzte sich beim Warmlaufen. Trotzdem rechnete ich mir einiges aus, denn die Mannschaft von Trainer Georg Buschner hatte sich im Laufe des Turniers gesteigert. Im ersten Spiel kamen die vom Jetlag geschwächten DDR-Kicker gegen die brasilianische Auswahl über ein torloses Remis nicht hinaus. Daraufhin wurden sie vom Präsidenten des Deutschen Turn- und Sportbundes (DTSB), Manfred Ewald, mit einer Wutrede traktiert. Napola[ii]-Zögling Ewald, jahrzehntelang der mächtigste Funktionär des DDR-Sports, war kein Freund des Fußballs. Zu viel Aufwand für zu wenig Erfolg. Die DDR gewann – und erdopte – bei diesen Spielen unglaubliche 90 Medaillen – davon 40 goldene. Selbst im günstigsten Fall konnten die Fußballer nur einen marginalen Beitrag leisten. 18 Mann und eine mögliche Medaille – das war dem Effizienzdenken des sich im Goldrausch befindlichen NOK-Chefs zuwider. Das schwache Spiel gegen die Brasilianer (diesem Fußball-Entwicklungsland, wie Ewald wusste) bot einen willkommenen Anlass zur Triebabfuhr. Buschners Jungs ertrugen es gelassen. Sie kannten die Animositäten Ewalds und ließen die Tirade über sich ergehen, gewannen das nächste Gruppenspiel gegen Spanien und siegten im Viertelfinale gegen die Franzosen (für die der junge Platini auflief) 4:0.
Das Minimalziel war erreicht. Mehr zu erwarten wäre vermessen gewesen. Jetzt wartete im Halbfinale die Sowjetunion. Neben den Polen der andere Turnierfavorit. Die UdSSR verstand sich darauf, die Vielvölkerigkeit ihres Reiches effektiv zu verwerten. Zumindest im Sport. Ihre Olympiamannschaft entsprach dem sowjetischen Nationalteam und das setzte sich überwiegend aus Spielern des ukrainischen Vereins Dynamo Kiew zusammen. Dynamo Kiew, dieser legendäre Fußballgolem, erlebte Mitte der siebziger Jahre seine erste internationale Blüte. 1975 gewannen die Ukrainer den UEFA-Pokal und schlugen Bayern München im Finale des Supercups. Den Bayern gelang in den zwei Finalspielen kein Tor (0:1, 0:2). Dass sie erfolgreich spielten, erklärt jedoch nur einen Teil des Dynamo-Kiew-Mythos. Der andere, heute wesentlichere, lag in der Art und Weise wie diese Mannschaft Fußball spielte. In vielem glich das System, dass der Trainer und Fußballkybernetiker Walerij Lobanowskyj spielen ließ, dem Totaalvoetbal[iii], als dessen Erfinder gemeinhin die Herren Rinus Michels und Johan Cruyff gelten. Wer sich da von wem was und ob überhaupt abgeschaut hat, darüber streiten Taktikfreaks bis heute. Von all dem wusste ich damals nichts. Demutsvoll, überrascht und erfreut nahm ich den verdienten 2:1-Erfolg der DDR im Halbfinale zur Kenntnis.
So kam es, dass gegen 03:40 MEZ der uruguayische Schiedsrichter Barreto die Nationalmannschaften Polens und der DDR zum Fußballfinale aufs durchweichte Geläuf des Montrealer Olympiastadions führte. Die Platzverhältnisse waren schwierig, irregulär waren sie nicht. Im Gegensatz zur Frankfurter Wasserschlacht zwischen Polen und der Bundesrepublik bei der WM zwei Jahre zuvor rollte der Ball, ohne von quadratmetergroßen Binnenseen jäh gestoppt zu werden. Die DDR startete furios mit einer Art Überrumpelungstaktik. Nach 14 Minuten stand es 2:0. Vor allem Schade und Häfner erkämpften, erliefen und erspielten im Mittelfeld die Hoheit über das Geschehen. Dem hatten die Polen über weite Strecken der ersten Hälfte nichts entgegenzusetzen. Ihre langen Bälle auf die Spitzen Lato und Szarmach wurden leichte Beute der aufmerksamen Verteidigung um Libero Hans-Jürgen „Dixie“ Dörner, der sich zudem um den initialen Spielaufbau bemühte. Mittelstürmer Riediger und Rechtsaußen Wolfram Löwe ließen sich wechselweise ins Mittelfeld fallen, wo sie für die Duracellhasen und Ballverteiler Schade und Häfner einfach anzuspielen waren. Diese wiederum schalteten sich auf der ganzen Breite des Platzes ins Angriffsspiel ein, was zu Überzahlsituationen auf den Flügeln und im Zentrum führte. Logische Folge: Hartmut Schade schoss das erste Tor, Reinhard Häfner bereitete das zweite mit einem unwiderstehlichen Sololauf über den halben Platz vor. Es sollte nicht seine letzte großartige Aktion an diesem Montrealer Abend bleiben.
Abschweifung zu Reinhard Häfner: Neben Peter Ducke ist er für mich der beste Fußballer, den die DDR hervorbrachte und der seine Karriere überwiegend (oder ausschließlich) dort bestritt. Wären die Zeiten andere gewesen, er hätte in jeder Mannschaft der Welt spielen können. Sieht man sich seine Spielweise an – gerade auch in diesem Finale – so ist er ein Prototyp dessen, was heute als moderner Sechser gilt. Defensiv wie offensiv gleich gut, laufstark, körperlich robust und extrem passsicher. Zudem war er ein eleganter Stilist, ein seltenes Attribut für zentrale Mittelfeldspieler. Als einziges Manko galt, dass er zu wenige Tore schoss.
Erzielt hatte das zweite Tor der große Unvollendete[iv] des DDR-Fußballs, der Magdeburger Linksaußen Martin Hoffmann. Häfners Vorlage vollendete er direkt mit einem lehrbuchmäßigen Außenristschuss, unhaltbar für Jan Tomaszewski. Das polnische Torhüteridol ließ sich in der 19. Minute auswechseln. Es darf spekuliert werden, ob tatsächlich die offizielle Begründung „Übelkeit“ ursächlich war, oder ob er nur vermeiden wollte, im Zentrum einer sich anbahnenden fußballerischen Katastrophe zu stehen. Denn zunächst änderte sich wenig. Die Polen hatten nun zwar größere Spielanteile, was sie nicht hatten waren: Torchancen. Dafür vergaben Riediger und Löwe zwei hundertprozentige Gelegenheiten. Die Statik des Spieles änderte sich erst gegen Ende der ersten Halbzeit. Kazimierz Deyna – the magic men – entzog sich zunehmend der von Buschner verordneten Manndeckung durch den Berliner Reinhard „Mäcki“ Lauck. Es schien, als ob der enorme Laufaufwand der DDR-Mannschaft frühzeitig Wirkung zeigte. Indizien dafür: Kmiecik und Deyna boten sich gute Möglichkeiten; seine Kontergelegenheiten spielte das DDR-Team nur noch mangelhaft aus.
Dann war Halbzeit.
Ich wusste: Hier war noch nichts entschieden. Wie glänzend die Polen Fußball zu spielen verstanden, war mir seit der WM 1974 klar. Wären sie in Deutschland Weltmeister geworden, niemand hätte von Glück zu sprechen gewagt. Bange und hellwach zitterte ich – in the heat of the night – der zweiten Hälfte entgegen.
Das Zittern hätte ich mir sparen können. Wenn, ja wenn, Wolfram Löwe Sekunden nach Wiederanpfiff die mit Abstand größte Chance des Spiels genutzt hätte. Eigentlich machte er alles richtig, Verteidiger und Torwart waren ausgespielt, ich hatte den Torschrei bereits auf den adoleszenten Lippen, als ein heranschlitternder polnischer Abwehrspieler den Ball noch von der Linie schubste. Das wäre die Entscheidung gewesen. Ein Jammer, denn nun nahm das Spiel den erwartbaren Verlauf. Die Polen drückten. Angetrieben vom unermüdlichen Henryk Kasperczak rollte Angriff auf Angriff in Richtung Croys Tor. Den focht das nicht an. Der Zwickauer Stoiker bestritt in diesem Finale eines von sehr, sehr vielen tadellosen Spielen seiner Karriere. Buschners Mannschaft hielt mit allem was sie hatte dagegen. Fußballerisch wie kämpferisch. Der befürchtete konditionelle Kollaps fand nicht statt. Die Chancen der Polen wurden trotzdem hochwertiger. Powerplayska. Großchance Kmiecik, Croy währt zur Ecke ab. Deyna flankt den Ball nach innen, Grzegorz Lato – ungedeckt, am kurzen Pfosten hochsteigend – köpfte zum Anschlusstreffer ins Tor. Ich sank in den großelterlichen Sessel, fluchte und erbat zugleich den Beistand höherer Mächte. Nicht sehr durchdacht von mir, zugegeben. Es blieb auch ungehört, die Polen drehten weiter auf und in der 65. Minute gab es einen dieser großartigen, magischen Fußballmomente. Die nur genießen kann, wer diesen Sport so respektiert, dass er die Könnerschaft des Gegners als solche akzeptiert. Deyna spielte – in der Vorwärtsbewegung – mit einem Hackenpass Szarmach hoch(!) an, der den Ball via Seitfallzieher aufs Tor katapultierte. Ein ästhetisches Meisterwerk – Sixtinische Kapelle nichts dagegen -, das einen schlechteren Torwart als Jürgen Croy verdient gehabt hätte. Der parierte mit einem sensationellen Reflex zur Ecke. Von der dieses Mal keine weitere Gefahr ausging.
Abschweifung zu Kazimierz Deyna: Die Polen wählten ihn zum Fußballer des Jahrhunderts. Für den Kicker war er 1974 der Weltfußballer des Jahres. Eine bemerkenswerte Entscheidung des deutschen Fußballmagazins, nach einer WM im eigenen Lande bei der man den Titel errang und angesichts des Superstars Franz Beckenbauer. Heute ist Deynas Name nur noch wenigen ein Begriff. Was wohl in erster Linie dem Umstand geschuldet ist, dass er seine besten Jahre als Fußballer bei Legia Warschau verbrachte und nicht in Barcelona, München oder Mailand. Die Rekordsummen gezahlt hätten, um ihn zu verpflichten. Kazimierz Deyna war keinen Jota schlechter als Johan Cruyff. Er war begnadet. Ein offensiver Spielmacher, dessen Spielweise noch heute ungemein dynamisch wirkt. Eben nicht so elegisch wie die von Netzer, Overath oder Rivelino, ohne diesen an technischer Raffinesse nachzustehen. Er starb 1989 bei einem Verkehrsunfall in den USA. Seine Rückennummer 10 wird bei Legia Warschau nicht mehr vergeben.
Draußen war es Tag geworden. Die letzten 10 Minuten des Spiels begannen. Den Polen gelang nicht mehr viel. Sie waren platt. Auch Katholiken sind schließlich nur Menschen. Andererseits stand da eine Mannschaft auf dem Platz, die aus dem Nichts ein Tor erzielen konnte. Zur Entspannung bestand kein Anlass. Aber ich musste nicht bis zum Schlusspfiff zittern. Hartmut Schade lief in ein schlampiges Zuspiel der polnischen Abwehr, passte auf Häfner, der plötzlich nur noch den Keeper vor sich hatte, in den Strafraum eindrang und aus 12 Metern den Ball an Mowlik vorbei ins Tor schob. Abgebrüht und kalt wie eine Tasse Mitropa-Kaffee. In den verbleibenden Minuten passierte nichts Erwähnenswertes. Die Schlacht war geschlagen. Barreto pfiff ab. Platzsturm der DDR-Equipe, die ihren Sieg euphorisch feierte, dabei aber die olympische Contenance wahrte. Manfred Ewald befand sich nicht im Stadion.
Es war der erste Titel einer DDR-Fußballnationalmannschaft und es wird für alle Zeit der einzige bleiben. Der Nachruhm für die Beteiligten hielt und hält sich in engen Grenzen. Da ist ungerecht. Dieser Olympiasieg wurde gegen erstklassige sportliche Konkurrenz[v] errungen, erkämpft und erspielt. Von einer großartigen Mannschaft, die technisch wie taktisch auf der Höhe ihrer Zeit und ihres Metiers agierte.
Inzwischen war es 5.45 Uhr. (Nein, es gibt hier jetzt keinen geschmacklosen historischen Kalauer.) Großmutter, eine notorische Frühaufsteherin, blickte mich ungläubig an, war aber zufrieden einen glücklichen, wenn auch übermüdeten Enkel vor sich zu haben und schickte mich zu Bett. Vor dem Einschlafen dachte ich bestimmt daran, dass die Hälfte der Ferien bereits vorüber war und womöglich, spürte ich diese leichte Leere, die sich bei mir bis heute nach großen Sportereignissen einstellt.
Endspiel Olympisches Fußballturnier 1976
31. Juli , 21.30 Ortszeit
Olympiastadion, Montreal
71,617 Zuschauer
Schiedsrichter
Ramón Barreto ( Uruguay)
Tore
1:0 Schade (7.), 2:0 Hoffmann (14.), 2:1 Lato (59.), 3:1 Häfner (84.)
DDR
Jürgen Croy – Hans-Jürgen Dörner – Lothar Kurbjuweit , Konrad Weise, Gerd Kische, – Reinhard Häfner, Reinhard Lauck, Hartmut Schade – Wolfram Löwe (68. Wilfried Gröbner), Hans-Jürgen Riediger (86. Bernd Bransch), Martin Hoffmann
Trainer: Georg Buschner
Polen
Jan Tomaszewski (19. Piotr Mowlik) – Henryk Wieczorek – Antoni Szymanowski, Władysław Żmuda, Henryk Wawrowski – Zygmunt Maszczyk, Kazimierz Deyna, Henryk Kasperczak – Grzegorz Lato, Andrzej Szarmach, Kazimierz Kmiecik
Trainer: Kazimierz Górski
[i] Diese Spiele der DDR gegen andere Ostblockmannschaften zählt der DFB in seinen Statistiken zu den Länderspielen.
[ii] Nationalpolitische Lehranstalt – Eliteschulen der Nazis zur Heranbildung des nationalsozialistischen Führungsnachwuchses
[iii] Totaalvoetbal – Alles, was den heutigen Fußball ausmacht, findet man unter diesem Begriff versammelt: Raumdeckung, Raumverengung, Dominanz im Umkehrspiel, Ballbesitzfußball. Es ist unstrittig, dass Michels und Cruyff diese Spielweise Ajax Amsterdam, dem FC Barcelona und – mit Verzögerung – dem Weltfußball, als eine Art fußballerischer Magna Charta hinterlassen haben. Ebenso unstrittig ist, dass Dynamo Kiew – unter Walerij Lobanowskyj – einen sehr wesensgleichen Fußball spielte.
[iv] Martin Hoffmann war ein großartiges Talent und zum Zeitpunkt des Endspiels erst 21 Jahre alt. Leider wurde seine aktive Laufbahn immer wieder von schweren Verletzungen beeinträchtigt. Er bestritt 1981 gegen Kuba sein letztes Länderspiel.
[v] Schon die Qualifikation für das Turnier hielt mit der CSSR einen dicken Brocken parat. In zwei umkämpften Spielen trennte man sich jeweils Unentschieden, so dass am Ende das bessere Torverhältnis in der Qualifikationsgruppe für die DDR den Ausschlag gab. Die CSSR konnte sich völlig auf die im Juni stattfindende Europameisterschaft konzentrieren und tat das mit großem Erfolg: Sie wurde Europameister. Durch ein 5:3 (nach Elfmeterschießen) im Finale gegen die Bundesrepublik. Ihr wisst schon: Uli, Belgrad, Elfmeter, Abendhimmel.