In the Heat of the Dorf: Erfolgreiches Wochenende für den RWE

Eine vergleichende Überlegung: Die beiden Bundesligisten Wolfsburg und Stuttgart gewinnen bei Sechstligisten jeweils mit 5:0. Der RWE gewinnt bei einem Siebtligisten 8:0. Da kann man nicht meckern. Tunjic und Göbel erzielten ihre ersten Pflichtspieltore im Trikot der Profimannschaft. Für beide ist das von Wert. Tunjic weiß um den Druck, unter dem er steht, da helfen auch Tore gegen eine Mannschaft der Landesklasse. Im Interview mit der TA von heute erklärt er, angesprochen auf die schlechten Auftritte in der Liga: «Insgesamt war jeder zu sehr mit sich selbst beschäftigt, hat meist für sich gespielt. Dabei geht es nur gemeinsam.» Das mit dem «für sich gespielt» stimmt, das konnte jeder der wollte sehen. Allerdings frage ich mich, warum sich diese Besserung gelobende Schlußfolgerung erst nach fünf mehr oder weniger unzureichenden Darbietungen durchsetzt. Die meisten Spieler des RWE betreiben diesen Sport seit vielen Jahren auf einem hohen, professionellen Niveau. Die Erkenntnis, dass man mit Egoismen im Mannschaftssport Fußball nichts erreichen kann (auch nicht für sich selbst), sollte ihnen eigentlich unverrückbar präsent sein. Wollen wir hoffen, dass den Worten unseres Mittelstürmers kollektive Taten folgen.

Wie das den beiden oberen Nachwuchsmannschaften des RWE gelang. Die U17 gewann gegen Oldenburg mit 3:1. Mit demselben Resultat besiegte die U19 eine starke Rostocker Mannschaft (die eine Woche zuvor mit einem Sieg gegen Werder Bremen in die Liga gestartet war). Es wäre ein schieres Wunder, wenn die personellen Verwerfungen zum Saisonwechsel spurlos am Preußer-Team vorbei gegangen wären. An der fußballerischen Brillanz, die die Auftritte der letzten Saison des Öfteren zu einem Fußballvergnügen machten, muss (und wird) das Trainerteam um Christian Preußer weiter arbeiten. So benötigte man ein klein wenig Dusel, um die Drangphasen der Hanseaten zu überstehen. Die Mannschaft verteidigte im Kollektiv durchaus geschickt und nutzte – im Gegensatz zu Hansa – die sich bietenden Chancen konsequent. Auffällig gut spielte in der Innenverteidigung Kapitän Niklas Wittmann. Auch Sebastian Stolze scheint der Wechsel in die A-Jugendbundesliga keine Probleme zu bereiten. Das ist umso wichtiger, als die Mannschaft ihre bisherigen Torgaranten Ahrens und Göbel an die Profis abgegeben hat. Bemerkenswert: das hohe Tempo beider Mannschaften über 90 Minuten, trotz tropischer Temperaturen.

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